Eine hochwertige Kochjacke mit weißen Kugelknöpfen, der mit blauem Textil eingestickte Name, ein dezenter Vorbinder über der reinweißen Hose. Ein Set, das jeden Tag frisch ist. Hier steht kein 08/15-Koch an den Edelstahltöpfen, hier ist ein Sternekoch als Küchenleiter in seinem Element. Seit dem 1.3. ist Oliver Boland (54) für alle Speisen im Josefshaus verantwortlich und hievt damit auch das Niveau dessen, was tagtäglich auf dem Teller unserer Bewohner:innen landet, auf ein völlig neues Level.
Der Küchenmeister hat tatsächlich in den großen Küchen der edlen Häuser gearbeitet, war bei dem renommierten (Fernseh)Koch Johann Lafers, hat jahrelang in der Steigenberger aber auch in der Lindner Gruppe gekocht und hat so in den ersten 10 Jahren seiner Berufstätigkeit – den sogenannten Wanderjahren – viel Erfahrung ausnahmslos in Sternerestaurants gesammelt. „Das war eine interessante Zeit, weil die Endprodukte oftmals sehr ähnlich waren, aber der Weg dorthin sich unterschied. Und ich kenne jetzt eben viele Wege, die zu gutem Essen führen,“ erklärt der sympathische Routinier.
Ein Mann, der in Gewürznuancen denkt, der Gerüche analysiert, Geschmäcker in Gedanken zu neuen Kreationen kombiniert, ein Gaumenkünstler. Nach einem halben Berufsleben im hektischen Betrieb brodelnder Restaurantküchen nun ein zweifelsohne familienfreundlicherer Alltag im Josefshaus. „Ich habe hier in Absprache mit der Geschäftsführung nun völlig freie Hand, meine Ideen für gutes Essen umzusetzen, und darauf freue ich mich sehr.“ Sein Ziel kann kein Sternerestaurant sein, aber ein Hotelflair, das will er im Josefshaus umsetzen. Und das gelingt ihm bereit wenige Minuten nach der ersten Prise Salz. So spricht er von seinen Gästen und wendet sich an die Bewohner:innen und geht ins Restaurant, wenn er den Speisesaal betritt.
Salate werden zukünftig auf kleinen Tellern serviert und erhalten erst am Tisch ihr Dressing, damit die Blätter knackig bleiben. Morgens und Abends gibt es ein Büffet. Mittags ein 3-Gänge-Menü. Der Meister des guten Geschmacks hat sich viel vorgenommen, die Bewoher:innen freuen sich schon. Und während neue Gerüche das Gebäude fluten, läuft einem ganzen Haus das Wasser im Mund zusammen. Das Glück liegt ganz offensichtlich auf der Zunge. Besten Appetit im Josefshaus.