Wenn sich auf der Voestenstraße in Witten-Herbede die Düfte von Bratwurst, Crêpes, Glühwein und Reibekuchen mischen, dann ist Weihnachtsmarkt im Josefshaus. Und so startete auch 2023 das von langer Hand geplante Fest pünktlich um 15 Uhr und hüllte die Besucherinnen und Besucher in die wohlige Atmosphäre des kleinen Weihnachtsmarktes ein. Anders als in den Jahren zuvor, fand dieser jedoch nicht im Innenhof des Josefshauses statt, sondern im Haus selbst und auf der Terrasse. Warum? Wir wissen es nicht genau. Seit vielen Jahren beantragen wir dieses Fest und haben immer die offiziellen Regularien erfüllt. 2023 gelten diese offenbar nicht mehr und haben so der ursprünglichen Planung im Innenhof einen Strich durch die Rechnung gemacht.
„Dann soll das so sein“, könnte man trotzig sagen, während erste Tropfen kalten Regen ankündigen. Drinnen ist es indes wohlig warm, das Haus ist festlich geschmückt, Verkaufsstände, Musik in jeder Ecke, gemütliche Lampen. Draußen scheint die Welt unterzugehen. Dann soll das so sein. Zumindest in diesem Jahr war es ein Segen, dass der gesamte Weihnachtsmarkt ins Haus verlegt wurde. Vor dem Haus suchten die Besucherinnen und Besucher derweil nach Parkplätzen, während im Gebäude weihnachtliche Stimmung aufloderte. Mindestens 500 Personen besuchten an diesem 24. November ihre Angehörigen und feierten gemeinsam den Einzug der hochheiligen Tage.
Ein Chor aus 30 Sängerinnen und Sängern zündete ein emotionales Feuerwerk, das kurz darauf vom Dortmunder Knabenchor noch einmal in klingende Höhen katapultiert wurde. Und dafür es gab viel Applaus von Alt und Jung. Ian Schneider, Andreas Jacob und die legendäre Conny sangen andernorts ihre Evergreens und füllten so das Haus abermals mit Sang und Klang.
Rund 30 haupt- und noch einmal etwa 30 ehrenamtliche Kräfte haben dieses Weihnachstfest im Josefshaus erst möglich gemacht. Ihnen gebührt ein besonderer Dank. Hat es nun überhaupt jemanden gestört, dass der Weihnachtsmarkt nicht draußen stattfand? „Im Grunde mochten alle diese lebhafte Enge im Haus. Und weil es eh in Strömen regnete, haben wir aus der Not ganz einfach eine Tugend gemacht,“ sagt Stefanie Schneider, Leiterin des Sozialen Dienstes im Haus.
Wir lassen uns das Feiern nicht verbieten ist ein alter Karnevalshit. In diesem Jahr fand er rund um die Weihnachtszeit im Josefshaus seine Entsprechung. Dort wird den Bewohnerinnen und Bewohnern nämlich immer etwas geboten. Und das kann ja wohl niemand verbieten.