Ein Nachmittag im Zirkus

Vor wenigen Tagen hieß es für viele Bewohnerinnen und Bewohner des Quartierzentrums Herbede: „Manege frei!“ Gemeinsam machten sich rund 85 Menschen ,aus dem St. Josefshaus und dem Haus Maria auf den Weg nach Gelsenkirchen, wo der traditionsreiche Zirkus Probst zu einer Sondervorstellung einlud.

Schon die Anreise war ein Ereignis für sich. Viele unserer Gäste sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt, sodass das Ein- und Aussteigen in den Bus und die längere Fahrt eine echte Herausforderung darstellten. Aber durch die tatkräftige Unterstützung unseres Physiotherapeuten Gerd Appuhn, der mit seiner positiven Art die Bewohner motivierte und der vielen Profis aus dem Haus gelang der sichere Transport. Einen wesentlichen Beitrag leistete außerdem das Unternehmen Bares und Wahres aus Viersen, das uns nicht nur einen erstklassigen Reisebus zur Verfügung stellte, sondern durch sein soziales Engagement solche Events überhaupt erst möglich macht.

„Alleine könnten wir so etwas nie umsetzen. Für einen solchen Tag braucht es viele helfende Hände und viel Herz“, betont Stefanie Schneider, Leiterin des Sozialen Dienstes. Gemeinsam mit acht Kolleginnen und Kollegen sowie weiteren Pflegemitarbeitenden begleitete sie den Tag – vom Einstieg am Mittag bis zum Ausstieg am späten Nachmittag.

Dann dann hieß es erst mal: Vorhang auf! In der Manege bot sich ein farbenfrohes Programm – edle Pferde, kletterfreudige Ziegen, atemberaubende Akrobatik und urkomische Clowns. Besonders für Aufsehen sorgte ein kleines Mädchen, das am Trapez schwebte und das Publikum mit seiner Leichtigkeit verzauberte. Große Lacher gab es, als Quartierzentrum-Leiter André Löckelt von den Clowns in die Manege geholt wurde und sich „blind“ einer scheinbar gefährlichen Messerwurfnummer stellen musste.
Die Begeisterung im Publikum war spürbar. „Ich habe mich gefühlt wie in meiner Kindheit, so lebendig und bunt war die Vorstellung“, schwärmte eine Bewohnerin. Ein anderer ergänzte lachend: „Der Clown war mein Liebling – so herzlich habe ich lange nicht mehr gelacht.“

Nach der Vorstellung warteten Kaffee und eine bunte Auswahl an Kuchenstücken, sodass der Ausflug in gemütlicher Runde ausklingen konnte. Sechs Stunden waren Bewohner und Mitarbeitende insgesamt unterwegs – eine große Anstrengung für viele, aber, wie es eine Bewohnerin ausdrückte, „eine schöne Anstrengung, die man gerne auf sich nimmt“.

Auch die Kooperation mit dem Kinderhospizdienst Ruhrgebiet trug zur besonderen Atmosphäre bei. Einige Kinder mit ihren Familien nahmen ebenfalls teil und erlebten einen Nachmittag voller Freude – ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig Vernetzung und gegenseitige Unterstützung sind.

Möglich wurde dieser Tag durch viele Spenden, die tatkräftige Hilfe von Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, den Förderverein des St. Josefshauses sowie die Unterstützung von Partnern wie Bares und Wahres und Gerd Appuhn. Ihnen gilt ein besonderer Dank.

So reiht sich dieser Zirkusbesuch in die lange Tradition unvergesslicher Ausflüge des Quartierzentrums ein – vom Zoobesuch über Schiffstouren bis hin zu Museumsfahrten. Jeder dieser Tage zeigt aufs Neue, dass Teilhabe, Freude und Gemeinschaft auch im hohen Alter möglich sind, wenn viele gemeinsam anpacken.

Nach oben scrollen