36 Quadratmeter Unabhängigkeit


Die Mitgliederstiftung der Volksbank Sprockhövel spendierte dem St. Josefshaus in Witten-Herbede eine Beschattungsanlage der Extraklasse. Damit die Bewohner auch bei Wind und Wetter und unter Coronabedingungen Freizeit noch mehr genießen können.

Aus der Distanz sieht es aus wie ein riesiger Sonnenschirm. Ist es auch. Aber nicht nur. Der mächtige Vollaluminiumschirm im Innenhof des Herbeder St. Josefshauses sorgt ab sofort für Schatten wenn die Sonne scheint, für Trockenheit wenn es regnet und für Windschutz bis Windstärke 8. „Durch Corona hat sich unser gesamtes Veranstaltungswesen in den Innenhof verschoben. Wir haben hier Gottesdienste veranstaltet, hier sind Zauberkünstler, Clowns und Musiker aufgetreten und vieles mehr. Aber wir hatten natürlich Probleme mit dem Wetter – gerade 2021. Es war dann schnell klar, dass wir hier eine Beschattungsanlage benötigen, aber die ist teuer,“ erklärt André Löckelt, Geschäftsführer des Quartierzentrums, zu dem auch das St. Josefshaus gehört. Und genau in diesem Moment ging Helmut Brocke, Kurator der Mitgliederstiftung der Volksbank Sprockhövel auf das St. Josefshaus zu. Seit 2014 fördert diese Mitgliederstiftung pro Standort jeweils ein Projekt. 30.000 Euro stehen dazu für die fünf Standorte Hattingen, Sprockhövel, Bochum-Linden, Velbert-Langenberg und eben Witten-Herbede zur Verfügung. 2021 bekam in Herbede das St. Josefshaus den Förderzuschlag.


Das besondere Tuch des Schirms hat nun eine Wasserdichte von 350 Millibar. Das bedeutet, dass es 12 Stunden regnen kann und die Bewohner immer noch trocken darunter sitzen. Das ist tatsächlich besonders. 110 Kilo wiegt dieser Super Wetterschirm. Genau deshalb hält ihn auch ein 750-Kilo-Fundament über das gesamte Jahr an seinem Platz. Einen solchen Mega-Schirm spannt man nicht mal eben auf und wieder zu. „Finanzierungen in dieser Größenordnung sind die absolute Ausnahme“, sagt Löckelt. Tatsächlich kostet ein derartiger Beschattungsgigant rund 5.500 Euro. Geld, dass das Josefshaus über Jahre ansparen müsste, weil die Pflegekassen, solche Güter nicht oder nur sehr eingeschränkt finanzieren. Nun kam die Mitgliederstifung im besten Sinne dazwischen. Die Bewohner freuen sich. Nicht nur weil der Sommer in diesem Jahr mächtig ins Wasser gefallen ist, sondern weil damit auch zahlreiche Veranstaltungen im Innenhof nur unter einem wackeligen Regenschirm möglich waren. Damit ist jetzt Schluss. Wenn schon auf das Wetter kein Verlass ist, auf die Beschattungsanlage ist es. Bis Windstärke 8. Und danach ist es sowieso netter, die wiegenden Bäume mit einer heißen Tasse Tee von drinnen aus zu betrachten.

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