Da steht ein Pferd aufm Flur … könnte im Herbeder St. Josefshaus beinahe wahr werden. Immerhin steht dort ein Pferd im Sinnesgarten. Und nicht nur eins, sondern direkt zwei. Zugegeben zwei kleine Shetlandponys, die aber die Stimmung im sonnendurchtränkten und grünen Garten noch einmal mächtig anheben. Seit über zwei Jahren kommen unterschiedliche Tiere ins Haus und sorgen so nicht nur für Abwechslung, sondern sind auch im therapeutischen Sinne mittendrin. „Die Tiere sorgen für ein erhebliches Wohlbefinden bei unseren Bewohner:innen. Diese können die Vierbeiner streicheln, mit ihnen reden, sie halten und auf sie aufpassen – das macht vielen einfach Spaß, schließlich haben viele Bewohner:innen auch früher eigene Tiere gehabt“, weiß Stefanie Schneider vom Sozialen Dienst des Hauses.Also schnüffeln die beiden Ponys an zahllosen Händen und lassen sich genüsslich kraulen. Es ist eine gesunde Prise Zärtlichkeit, die hier allen gut tut.
Neben den beiden kleinen Pferden auf Augenhöhe kommt auch ein Hund ins Josefshaus. Gleiches Prinzip: Der Hund schnüffelt und lässt sich kraulen, den Bewohnerinnen macht es schlichtweg Spaß. Und die beiden Kaninchen schließlich sind das Schmuse-Highlight. Flauschiger geht es nicht und niedlicher ehrlich gesagt auch nicht. Sie sind auch im therapeutischen Sinne besonders praktisch, weil man mit Ihnen auch zu den im Bett liegenden Personen auf die Zimmer gehen kann. Dort dürfen sie dann auch mal auf der Bettdecke sitzen, um bestreichelt zu werden. Seelenhygiene im besten Sinne.
Pferd, Hund, Kaninchen. Es ist ein tierischer Spaß für die Bewohner:innen im St. Josefshaus. Ein Spaß, mit sehr gesundem Ansatz. In einer Untersuchung der Universität Zürich stellten die Forscher nämlich fest, dass sowohl Gesunde als auch Kranke von den vielfältigen Facetten der Mensch-Tier-Beziehung profitieren. Das klingt nicht neu, die wissenschaftliche Erhebung stützt eher das Gespür für das herzliche Miteinander. Weitet das Haus dann diese Idee womöglich sogar noch aus? „Nein, wir sind mit den Tieren bei uns bisher schon sehr zufrieden. Wer hat ansonsten schon ein Pferd im Garten?“ schmunzelt Stefanie Schneider, rupft eine Möhre aus dem Korb und reicht sie dem Pferd. Und dem Kaninchen. Und dem Hund.